Sri Lanka - !!! INTENSIV !!!
Anfang 2008 war ich auf der Suche nach einer Hilfsorganisation, die Menschen in Sri Lanka unterstützt und der ich auch vertrauen kann (gerade lief ja wieder ein Spendenskandal durch die Medien). Zufällig, sofern es "Zufälle" gibt, stieß ich im Januar 2008 dabei auf den Karuna Samadhi e.V., der für Februar eine Reise für Pateneltern geplant hatte. Kurzentschlossen fragte ich an, ob ich teilnehmen könne und kam so zu der kleinen Gruppe, die am 20.02.08 in Richtung Colombo startete. Ziel war es, den Fortgang der Projekte vor Ort zu begutachten, die Patenkinder zu treffen und einige mitgebrachte Spenden und Geschenke zu übergeben.
Sri Lanka ist eine traumhafte Insel
Wie immer (es war meine fünfte Reise nach Sri Lanka) wurden alle Sinne bestürmt von einer unbeschreiblichen Vielzahl von Farben, Bildern, Geräuschen, Gerüchen und Geschmackserlebnissen. Allein schon die Geräusche der erwachenden Tiere am beginnenden Morgen im (Ur-)Wald, die tropische Vegetation, die köstlichen Früchte, Fische und Gewürze sind schon eine Reise wert.
Aber da gibt es noch mehr: Die Menschen, denen ich begegnet bin. Trotz zum Teil großer Armut erlebte ich sie wieder liebenswert, freundlich, ja herzlich.
Die Patenkinder
Wo immer die Treffen stattfanden, in den Schulen und Tempeln in Hingurakgoda, Mahadamana, Talgasyaya oder für die Kinder aus dem Bereich Kandy im Paramitha-Meditationszentrum, immer trafen wir auf freundliche, dankbar Kinder, die uns meist mit Blumen, Musik, Tanz und Vorführungen begrüßten.
Bhante Punnaratana sieht in der Patenschaft und dem Ziel der Karuna Samadhi-Organisation eine "Hilfe zur Selbsthilfe" und so soll die Unterstützung vor allem dem Zweck dienen, dass die Kinder die Mittel sinnvoll für ihre Ausbildung verwenden. Da ist eine Erfolgskontrolle sinnvoll.
Bei jedem Treffen schloss sich dementsprechend, als fester Bestandteil des Programms, eine Kontrolle der Leistungen eines jeden Kindes an. Häufig mit Einbindung des jeweiligen Lehrers, wurden von Bhante selbst die Inhalte der Hefte mit dem Kind besprochen und das Sparbuch, das der Rücklagenbildung für die weiterführende Schule dient, begutachtet.
Zwar ist in Sri Lanka die Schule selbst kostenfrei, aber häufig haben die Menschen kein Geld für Stifte, Hefte und sonstiges Material. Und auch die obligatorische Schuluniform kann für das Kind einer armen Familie zum Problem werden, wenn es trotz flicken, auslassen und vererben der Uniform nichts mehr anzuziehen gibt.
Die Projekte
Während der Reise habe ich einige Projekte gesehen und mich dabei für das Vorgehen und die Verteilung der Mittel interessiert. So wie ich das System von Karuna Samadhi e.V. verstanden habe, gehen von den jeweils monatlich 10 Euro je Patenschaft 7,50 Euro direkt an das Patenkind (Patenkinder, die schon eine weiterführende Schule besuchen bekommen 10 Euro). Die verbleibenden 2,50 Euro sowie die Spenden, die nicht an einen speziellen Zweck gebunden sind, werden in Hilfsprojekte investiert, die für die Gemeinschaft, z.B. die Schule von Nutzen sind. So wurden im Jahr 2006 Toiletten für eine Schule im Norden gebaut, von deren Zweckmäßigkeit wir uns bei unserem Besuch überzeugen konnten ?, weil wir nicht auf das früher gebräuchliche "Natur-WC" ausweichen mussten.
- In Hingurakgoda haben wir bei Schulleitung und Lehrerinnen für viel Freude gesorgt, als wir Schränke für die Schule/Bibliothek übergaben.
- In Mahadamana fand eine feierliche Einweihung, der mit Spendenmitteln neu gebauten Bibliothek statt. Die mitgebrachten zwei Computer fanden reges Interesse(die meisten Kinder haben dort noch nie einen Computer gesehen).
Ziel ist es daher, dass auch in entlegenen Schulen den Kindern die Gelegenheit zum Kontakt mit Grundlagen für naturwissenschaftliche Fächer ermöglicht wird.
- Im Militärhospital in Polonnaruwa konnten wir im Rahmen einer Feierlichkeit im Freien die mitgebrachten Hilfsmittel (Rollstuhl, Gehhilfen, etc.) übergeben.
- In Yakkala erfolgte die offizielle Übergabe von gespendeten Geräten an einen Betrieb (Autowerkstatt), der jungen Männern eine Ausbildung ermöglicht.
Patenkinder und Projekte und damit der unmittelbare Kontakt mit Land und Leuten haben die Reise zu einem einmaligen Erlebnis gemacht. Nicht zuletzt die vielen Einladungen zu mehr oder weniger spontanen Essen bei Mönchsfreunden, mit landestypischen Mahlzeiten, waren dabei eine echte Bereicherung. Der Einsatz von Bhante Punnaratana, Bhante Deegala und den engagierten Projektleitern und Helfern vor Ort, die keine Strapazen gescheut haben und wie aus dem Nichts immer wieder an den unterschiedlichsten Stationen unserer Reise aufgetaucht sind, hat mich sehr beeindruckt.
Vielen Dank
an alle, die für die gelungene Reise einen Betrag geleistet haben
G.S.
April 2008