Diese Reise stellte sich als eine der schönsten und glücklichsten Tage seit langer langer Zeit für mich heraus. Ich war in vielerlei Hinsicht überwältigt von der Schönheit dieses Landes und der Herzlichkeit der Menschen. Es war alles sehr liebevoll und durchdacht von Banthe Punnaratana organisiert, der uns Reisende einen exklusiven Einblick in die singhalesische Kultur und dem Buddhismus ermöglichte. Habe sehr viele intensive Eindrücke gewonnen und schätze mich glücklich diese Möglichkeit in meinem Leben erfahren zu haben.
Im Laufe meiner Patenreise habe ich gleich zwei meiner Patenkinder kennenlernen können. Rasanjana und Chantushan Rasanjana, mein bisheriges Patenkind, ist schon mein zweites, das ich dank der Möglichkeit von Karuna Samadhi in Sri Lanka unterstütze, vor ihm hatte ich Umesha, ein Mädchen. Rasanjana und ich kennen uns per Briefen ca. drei Jahre, er ist mittlerweile 18 Jahre alt und bereitet sich auf den Schulabschluss im Sommer vor. Wir hatten mehr oder weniger regelmäßigen Briefaustausch und oft stellte Rasanjana mir die Frage, ob ich beim nächsten Patentreffen dabei sein werde. Bei der letzten Patenreise wollte ich es bereits wahr machen, aber leider konnte ich dann doch nicht daran teilnehmen. Umso erfreulicher war es für mich, in diesem Jahr, 2016, ihn kennenzulernen. Ich war sehr gespannt auf ihn. Als er dann vor mir stand, und mir erzählte, das er gerne Pilot werden möchte, da überkam mich eine innere Freude und erfüllte mich auch mit Stolz, das ich ihn ein stückweit seines Lebens begleiten durfte. Wünsche ihm, dass alle seine Träume in Erfüllung gehen und wir vielleicht in Kontakt bleiben werden. Wer weiß, wenn er mich schon einmal nach Sri Lanka gebracht hat, vielleicht dann irgendwann in einem Flugzeug wieder.
Chantushan ist mein neues Patenkind, seit Anfang des Jahres, er ist 14 Jahre alt. Ihn habe ich das erste Mal in Yakkala gesehen und mein erster Gedanke war: „Little Buddha“. Ich lernte ihn zusammen mit seiner Mutter und seiner Cousine kennen und alle drei hatten diese unglaubliche Ausstrahlung. Wie ich erfuhr, starb sein Vater bei der Ausübung seiner Arbeit als Tuk-Tuk-Fahrer bei einem Verkehrsunfall, als Chantushan erst zwei Jahre alt war. Seine Mutter hat noch zwei weitere Kinder und ich möchte mir gar nicht ausmalen wie hart es für sie gewesen sein muss, sich und die Kinder durchzubringen. Chantushan ist der Jüngste, er hilft seiner Mutter im Haushalt und ist in der Klasse der Beste und auch Schulsprecher. Sein Berufswunsch steht schon fest, er möchte Anwalt werden. An meinem letzten Abend in Yakkala kam er mit seiner Mutter noch mal aus Colombo und überreichte mir ein selbstgebasteltes und schön gerahmtes Bild, das er angefertigt hat. Mir ist fast das Herz übergelaufen. Ich bin sehr froh, dass ich ihn schon nach so kurzer Zeit, die ich die Patenschaft übernommen habe, kennenlernen durfte und bin mir sicher, dass wir uns nicht das letzte Mal gesehen haben.
von Petra B.